ZDF-Gutachten „Legitimation und Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Zeiten der Cloud“

6. Februar 2017

Presseerklärung Produzentenallianz

Produzenten und Urheber müssen an VoD-Auswertung
finanziell nachhaltig partizipieren können
Berlin, 4. November 2016 – Mit der Veröffentlichung des von Prof. Dr. Dörr, Prof. Dr. Holznagel
und Prof. Dr. Picot verfassten Gutachtens „Legitimation und Auftrag des öffentlich-rechtlichen
Fernsehens in Zeiten der Cloud“ wirbt das ZDF für eine umfangreiche Ausweitung des Angebots
des öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf allen sozialen Plattformen und On-Demand-Angeboten.
Angesprochen werden die europarechtlichen Voraussetzungen und die verfassungsrechtliche
Legitimation im Hinblick auf die Sicherung der Meinungsvielfalt auch in neuen Verbreitungswegen.
Nicht erwähnt – und das ist der Kardinalfehler dieses Gutachtens – sind die Finanzierungsfragen
der deutlichen Ausweitung der Rechtenutzung.
„Natürlich freuen wir uns, wenn unsere Inhalte immer attraktiver werden und die Sender sie viel
weiter verbreiten wollen, als sie es derzeit tun. Wenn man aber über ‚Legitimation und Auftrag
des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Zeiten der Cloud‘ nachdenkt, darf man die ökonomischen
Gegebenheiten des Marktes nicht ignorieren“, erklärt der Vorsitzende der Produzentenallianz,
Alexander Thies. „Die Auswertungsrechte für die bestehenden Mediathekenangebote und erst
recht für mögliche Erweiterungen müssten angemessen vergütet werden. Ansonsten würde eine
Wertschöpfung der Urheber und Produzenten verhindert. Aber dieser Posten fehlt bislang in der
Kalkulation der Sender, und es ist fraglich, ob er die angemessene Höhe haben wird. Daher lehnen
wir die fortgesetzte Entwertung von Produzentenrechten entschieden ab und fordern stattdessen
den Ausbau von kommerziellen VoD-Angeboten. Abgesehen davon, dass diese Lösung auch
den Sendern zusätzliche Einnahmen verschaffen würde, könnte so auch eine angemessene Vergütung
von Urhebern und Produzenten für die non-lineare Nutzung ihrer Werke sichergestellt
werden.“
„Die Zukunft darf nicht ohne Produzenten und Urheber gestaltet werden. Sie müssen an VoD
finanziell nachhaltig partizipieren können“, so Alexander Thies weiter. „Wenn der Gesetzgeber die
Aufgaben des Rundfunks erweitern und ihm ‚in Zeiten der Cloud‘ umfassende Möglichkeiten der
Nutzung auf sämtlichen Verbreitungswegen im Netz gestatten soll, muss auch die Bezahlung
derer, die die Inhalte schaffen, sichergestellt werden.“
Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen ist die maßgebliche Interessenvertretung
der deutschen Produzenten von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie vereint ca.
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TV-Fiktion und Werbung.
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